7.11.16

Galil Mountain Winery Yiron Vineyard Pinot Noir 2013, Upper Galilee



Diesen Blog habe ich vor bald fünf Jahren mit einem israelischen Pinot Noir aus seinem katatonisch anmutenden Dasein erlöst. Seit diesemhatte ich so einige Pinots aus biblischen Landschaften. Aus der Wüste Negev, aus Jerusalem, vom Golan, aus Baalbek, aus Judäa und heute nun aus Galiläa. Um genauer zu sein aus dem Hochland um Kibbutz Yiron  nordöstlich von Haifa. Im Jahr 1997 pflanzte Galil Mountain Vineyards bis in eine Höhe von ca. 680 Metern vielerlei europäisch stämmige Rebsorten. Darunter auch eine ganze Menge an Pinot Noir. Braune Basaltböden prägen in erster Linie die Bodenformationen der Hochlagen auf denen die Reben für den heutigen „Pinot weit weg“ angepflanzt wurden. Nach Handlese, darauf folgender kurz-zeit Kaltmazeration und so weiter und so fort wurde der Yiron Vineyard Pinot Noir 2013 für zehn Monate in gebrauchten französischen Barriques ausgebaut. Genug der heutigen, glücklicherweise nicht ganz so langen, Vorrede! Los geht's ...




In ein überraschend helles Rubinrot gekleidet ergab sich mein Pinot von Galil Mountain in mein leider nicht ganz optimales Verkostungsglas. Dazu transparent, ganz leicht trübe und ein wenig wässrig am Rand. In der Nase ging es von Anfang bis Ende sehr fruchtbetont zur Sache. Vollreife und vitale Erdbeeraromen mit leichtem Hang zur Marmelade und gewisser damit verbundener Wärme standen im Vordergrund. Dennoch kam die Nase sehr schlank und frisch daher. Hätte ich so aus nicht unbedingt erwartet. Neben der dominierenden Frucht konnte ich sonst Düfte die mich an Algensalat, intensive Orangenschalen und unterstützenden Zimt erinnerten erriechen. Insgesamt wirkt der Pinot eher einfach gestrickt, dafür aber durchaus stimmig. Am Gaumen präsentierte er sich ebenfalls von reifen, marmeladigen und saftigen Früchten dominiert. Neben den Erdbeeren waren Hagebutten und Pflaumen(wein) zu schmecken. Wiederrum alles eher schlank, eher leichter, fast schon frisch wirkend, aber unverkennbar warm ohne brandig zu wirken. Erdigkeit oder gar eingebildete mineralische Reminiszenzen konnte ich nicht wirklich aufschnappen. Neben seiner Frucht spielten viel Orangenschalen, Zimt und etwas Marzipan einen hintergründige Rolle. Wie gehabt eher ins Einfache gehend und über die gesamte Verkostungsdauer verweilend. Balanciert und stimmig wirkte er trotzdem! Vom Tannin her waren feinfühlige Ruppigkeiten noch leicht vernehmbar. Säure passte sehr gut! Rebsortentypische Attribute lagen ebenfalls auf der Zunge. Der Yiron Vineyard Pinot Noir 2013 erinnerte mich irgendwie stark an so manchen Einstiegswein aus Sonoma Coast. Meiner Ansicht nach ein Pinot für den etwas zeitnaheren Genuss! Auch gerne etwas gekühlt zu konsumieren. Für mich so gerade noch ein anständiger **** Pinot Noir!

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