31.1.13

Collection Chandra Kurt Heida 2009, Valais



Heidi Heida was hab'n wir denn da … einen Heida! Oh je oh je, wenn das schon so anfängt, dann wird die heutig Post wirklich ziemlich bescheuert. Na ja, daran hat man sich als Leser dieses Blogs wohl schon gewöhnt! Jetzt aber Wein!

Auf der heutigen Speisekarte steht ein Heida aus der Collection Chandra Kurt. Die von der bekannten Weinschreiberin und -beraterin Chandra Kurt und der Provins Valais ins Leben gerufene Kollektion hat sich der Würdigung und Bewahrung autochthoner Walliser Rebsorten verschrieben. Meiner Ansicht nach eine tolle Unternehmung die anderen Ortes, vielleicht auch deutschen Ortes, ebenfalls angebracht wäre. Neben dem Heida werden auch Weine aus Humagne Blanc und Rouge, Petite Arvine und einige anderen Rebsorten hergestellt. Unser heutiger Heida aus dem Jahr 2009, der sicherlich im Moment etwas zu jung für den Konsum ist, wurde aus der Rebsorte Savagnin Blanc, einem Mitglied der großen Traminerfamilie, hergestellt. Wenn ich so schreiben und gleichzeitig auch ein wenig antizipativ sein darf: Für mich ein richtiger Essensbegleiter!

Die Farbe des Heida zeigte sich schon sehr kräftig stroh-gelb, war etwas matter als ich erwartet hatte und obwohl er filtriert und geschönt wurde schwammen hier und da einige Kleinstpartikel herum. Das Bouquet konnte mich mit sehr frisch wirkenden Armomen von grünen Zitronen, darüber hinaus vielleicht auch ein wenig Zitronat, Anklängen etwas mehr exotischen Früchten wie Mandarinen und Litschi, einer eher verhaltenen Nussigkeit und ausgeprägten Eindrücken von frisch geschnittenen jungen Zweigen überzeugen. Sicherlich ein eher sehr würziges und etwas kantiges Geruchsbild das nicht so sehr von Eleganz und höchster Raffinesse geprägt war. Dennoch eine sehr beeindruckende und eigenständige Nase! Der Geschmack zeigte ein gutes Maß an sehr ähnlichen Fruchtaromen. Ich meine die exotischen Früchte waren hier vielleicht ein wenig stärker ausgeprägt. Die Säure kam mir sehr magenfreundlich vor! Was den frischen Charakter des Weines aber nicht beeinflussen sollte. Die Konzentration bestach durch Kraft und Volumen. Mir persönlich war der Alkohol mit spürbaren 14% ganz sicher etwas zu viel und im Geschmacksbild zu präsent. Auch die leichte grüne Bitterkeit im Abgang war nicht nach meinem persönlichen Geschmack. Immerhin, natürlich nur für mich immerhin, hat der Wein nicht wie ein „typischer“ Traminer aus dem Südtirol geschmeckt. Das rosige, oft rustikale, seifige und vermehrt alkoholstarke am Traminer habe ich noch nicht wirklich zu schätzen gelernt. Seltsamerweise kamen bei dem Verzehr dieses Heida's einige Assoziationen auf die mich stark an Assyrtiko von Santorin erinnerten!?! Schwierig zu sagen warum …! Letztendlich war der Wein als Solist, eine Form die ich beim eigentlichen Verkostungsvorgang entschieden bevorzuge, mir etwas zu anstrengend, grob würzig, alkoholgeprägt und kantig. Einige Stunden später habe ich es dann doch, trotz gewisser Vorbehalte, gewagt einmal an den Herd zu stehen um ein Züricher Geschnetzeltes zu fertigen (bzw. eher zu verpfuschen). In dieser Verbindung kam der Wein wesentlich mehr zu Geltung und konnte seinen eigenen Charakter sehr gut ausspielen! Meiner Meinung nach ein sehr eigenständiger aus einer absolut erhaltenswerten Rebsorte hergestellter Wein, der nach meiner ebenfalls etwas eigenen Einschätzungsskala, sicherlich anständig **** war.

No comments: